Wie oft muß ich meine Wohnungstüre aufschließen bis ich nicht mehr daran denke, daß es die Tür meines neuen Zuhauses ist ? Wie oft muß ich aus dem Fenster schauen bist mich das, was ich sehe, nicht mehr in Erstaunen versetzt ? Wann werde ich angekommen sein in diesen Räumen die jetzt die meinen sind und doch manchmal seltsam fremd anmuten ? Es ist, als wäre ich bei mir selbst zu Gast, als betrachte ich alles mit anderen Augen, als sähe ich Vertrautes aus einem neuen Blickwinkel und ich frage mich, warum ?
Wahrscheinlich ist es ungewohnt denn ich bewohne zum allerersten Mal in meinem Leben eine Wohnung ganz für mich alleine. Naja, nicht ganz denn Katzendame Lina ist mit von der Partie. Vielleicht fiel es mir all die Jahre leichter, den Kindern, der Familie ein Heim zu bauen, ein Zuhause zu sein, als nun für mich selber, für mich alleine. Und all die Jahre ahnte ich nicht, und ich hätte es auch niemals geglaubt, daß es leichter ist, für andere zu sorgen als für sich selbst !
Doch ich wäre nicht ich, wenn ich nicht an dieser Herausforderung wachsen wollte und mich nicht zuversichtlich auf den Weg zu mir selbst begeben würde. Ich öffne also meine Wohnungstür, freue mich darüber, meinen Platz gefunden zu haben und komme mehr und mehr bei mir selber an . . .
Angelika