Freitag, 31. Juli 2015

Rückenwind



Es ist immer derselbe Weg durch die Wümmewiesen aber es ist nie der gleiche; auch heute radelte ich die gewohnte Strecke entlang der Gräben und Wiesen Richtung Wümme aber die Natur hatte sie auf´s neue verwandelt, verzaubert. Das gleißende Licht der Abendsonne ließ die Ähren der Gräser wie Fackeln erstrahlen. Eine Vielzahl von Wild- und Heilpflanzen säumten auf beiden Seiten den Weg; einige kannte ich mit Namen : Mädesüß, Beinwell, Kamille, Baldrian, Wegdistel, Wiesenkerbel, Geißraute . . . was für eine Vielfalt und jede Pflanze für sich wunderschön. Mein Blick hing förmlich im blühenden Saum am Weges-  rand, immer wieder entdeckte ich etwas neues, weitere Schönheiten, etwa die leuchtenden Blütenstände von Rainfarn, Wasserdost und Lungenkraut. 

So radelte ich der Abendsonne entgegen. Es duftete nach Heu, auf den gemähten Wiesen suchten einige Raben nach ihrem  Abendessen, auf den Weiden grasten Kühe. Ein Bauer ratterte auf seinem Trecker vorbei, wir nickten uns freundlich zu denn auf dem Land wird gegrüßt wenn man sich begegnet. Dann war ich wieder der einzigste Mensch weit und breit. Und ich war glücklich. Glücklich darüber, dieses alles mit allen Sinnen wahrnehmen zu können. Glücklich darüber, am Leben zu sein und zu spüren : das Leben ist schön ! 
Fast hätte ich meine Freude darüber in den Abendwind gerufen aber ich habe mich nicht getraut. Und auf die Lautstärke kommt es schließlich nicht an wenn jede Faser in mir vor Glück fast zerspringt, Glück geht auch leise !

Auf dem Rückweg hatte ich die Sonne und den Wind im Rücken und der Weg, der war immer noch derselbe aber nicht mehr der gleiche . . . 



Angelika



Samstag, 25. Juli 2015

Vor dem Sturm ...

 


 . . . heißt es, abwarten und Tee trinken. Noch genieße ich bei sommerlichen Temperaturen die leichte Brise, lese, werkel im Haushalt und höre mit einem Ohr die stündlichen Sturmwarnungen im Radio. Sturmtief Zeljko fegt heran. Zuhause fühle ich mich sicher und geborgen; das Haus steht im Windschatten eines kleinen Wäldchens, heute wird es sich wieder einmal bewähren müssen. Ich habe Respekt vor den Gewalten der Natur, hoffe, daß niemand durch sie zu Schaden kommt und bin froh, daß ich heute nicht unterwegs sein muß. 

Ich brüh` mir noch eine Kanne Tee auf  und wünsche allen eine gefahrlose, behütete Sturmnacht und einen schönen Sonntag.


 Angelika






Freitag, 24. Juli 2015

Englisch für Gärtnerinnen



Schon ein paar Tage habe ich diese Arbeit vor mir hergeschoben : der Rasen mußte gemäht werden, ganz unbedingt, ein weiterer Aufschub hätte bedeutet, daß ich die Technik des Sensenmähens hätte erlernen müssen. Während ich bei strahlendem Sonnenschein und entsprechender Hitze gefühlte 10 Kilometer dem Rasenmäher kreuz und quer, hin und her, hinterher lief, dachte ich an den wunderschönen Garten meiner Freundin Anke in dem es keinen einzigen Quadratmeter Rasen gibt dafür aber plätschernde Wasserläufe, einen Teich, verschlungene Kieswege und schattige Sitzecken, üppig blühende Staudenbeete und eine überdachte Terrasse für lauschige Stunden. Und während ich mit dem laut dröhnenden Mäher um die Obstbäume kurvte, (auch beim Mähen gibt es so etwas wie eine Ideallinie) erdachte ich traumhafte Gartenkonzepte mit so wenig Rasen wie möglich; nur eine kleine, verwunschene Wiese auf welcher Löwenzahn, Gänseblümchen, Klee und Gräser blühen und die nur zweimal im Jahr mit der Sense gemäht wird, sollte bestehen bleiben . . .  
Nach getaner Arbeit ließ ich mich erschöpft auf der Hollywoodschaukel nieder, Schatten und ein frischer Wind brachten wohltuende Abkühlung.  Egal wie anstrengend eine Arbeit auch war, ist sie getan stellt sich bei mir augenblicklich der Zustand tiefster Zufriedenheit ein. Ich werde wohl noch einige Zeit diese große Rasenfläche pflegen müssen;  wer hat Lust auf ein  Croquet - Tunier ?



Angelika







Sonntag, 19. Juli 2015

Regensonntag



Ich mag Regenwetter. Warum auch nicht, Regen, also Wasser, ist ein notwendiges Element neben dem Sonnenlicht wahrscheinlich sogar das notwendigste. Sicher, manchmal kommt er ungelegen, wenn man eine Grillparty geplant hat oder eine Ausfahrt in einer offenen Kutsche oder wenn man vor hatte im warmen Sand am Strand zu liegen und den ziehenden Wolken nach zu schauen. Aber wenn das alles nicht ansteht und man in der glücklichen Lage ist Zeit zu haben, dann kann ein Regentag oder auch nur ein ein halber, ein willkommener Anlaß sein sich einmal mit Gummistiefeln  und Regenschirm auf den Weg zu machen. Und wenn der Regen einfach nur so vom Himmel fällt, ohne Sturmböen, Blitz und Donner, dann ist dieser Ausflug in die Welt der Pfützen und Rinnsale ein unbeschreiblich beglückendes Erlebnis. Man muß kein Kind mehr sein um sich diesem Zeitvertreib hingeben zu können aber ein kindliches Gemüt macht die ganze Sache so wunderbar vergnüglich. Ich hatte jedenfalls meinen Spaß . . . 

Und da Bewegung an frische Luft immer hungrig macht und so viel Wasser Lust auf  Fisch, deshalb gab es heute bei mir frischen Matjes  -  sooooo lecker !




Angelika






Freitag, 17. Juli 2015

Katzenhypnose



Ob ich mit einem Buch auf meinem Sofa lümmel, in der Bastellaube unbedingt etwas fertigstellen muß, an meinem Schreibtisch sitze und am PC arbeite, ob ich telefoniere, schlafe oder einfach nur so sitze  -  wenn meine Katzendame Lina den Freßnapf gefüllt haben möchte, dann kommt sie zu mir, maunzt mich an, wartet, maunzt nochmal, diesmal etwas fordernd, wartet, wartet . . . maunzt wieder, diesmal schon leicht nörgelnd, wartet . . . . .   Wenn ich dann immer noch nicht reagiere fährt sie härtere Geschütze auf : sie nimmt in cirka einem Meter Entfernung zu mir Platz (das ist wahrscheinlich der optimale Wirkradius ihrer mentalen Kräfte)  und starrt mich an . . .  ohne zu blinzeln durchdringt sie mich mit ihrem Katzenblick . . .  Ich, mit dem beschäftigt was mich davon abhält sie sofort zu bedienen, tue so, als würde ich es nicht bemerken . . .  Sie, wissend, daß ich ihrem Angriff nicht lange standhalten werde, wendet ihren Blick nicht ab von mir  . . . wartet . . . , starrt . . . , wartet . . . Schaue ich sie an kann ich förmlich ihre Gedanken lesen : na, Frauchen, du weißt doch, du hast keine Chance . . . ! Ich wende mich wieder meiner Beschäftigung zu, sie starrt mich an , wartet . . . Ich tue so als hätte ich zu tun aber ebenso gut  könnte ich mich auch in die Küche begeben und den Freßnapf füllen . . .  Miau, es funktioniert jedes Mal !



Angelika






Donnerstag, 16. Juli 2015

Schattenspiel



Mein Fahrrad steht immer fahrbereit neben meinem Auto im Carport aber viel zu oft nehme ich das vierrädrige Vehikel um mich bequem fort zu bewegen. Sei es aus Zeitgründen oder weil es etliches zu transportieren gibt, weil es regnet oder die Sonne zu heiß scheint, weil die Wegstrecke zu weit oder die Bequem- lichkeit zu groß ist;  Gründe aus denen ich es vorziehe mit dem Auto vom Hof  zu rollen statt mich auf`s Fahrrad zu schwingen gibt es so viele wie Speichen an meinem Rad.
Und es war mir nie bewußt, daß Fahrrad fahren etwas ist, worum mich jemand  beneiden könnte bis meine Schwester es mir eines Tages offenbarte. Wegen ihrer MS- Erkrankung kann sie schon lange nicht mehr mit dem Rad fahren und dabei würde sie es so gerne einmal wieder tun. Sie vermißt das Gefühl, selbständig unterwegs zu sein und dabei den Wind in den Haaren, den Fahrtwind auf der Haut zu spüren. Durch die Natur zu radeln mit dem Gefühl, ein Teil von ihr zu sein. Den Duft der gemähten Wiese, das Wogen des Getreide- feldes im Vorbeifahren wahrzunehmen, von zwei Kohlweißlingen ein Stück begleitet . . .
Seither begleitet mich beim Fahradfahren ein dankbares Bewußtsein für das Glück dieses überhaupt nicht selbstverständlichen Augenblicks von Freiheit und Naturverbundenheit. Es würde mir so sehr fehlen wie es meiner Schwester jetzt und schon so lange fehlt und ich möchte mir einmal mehr diese Freude bereiten und einfach nur fahren, fahren, fahren . . .   
 

 Angelika





Sonntag, 12. Juli 2015

Lieber Gruß



Der Regen draußen klingt wie Musik in meinen Ohren und endlich ist es in der Nacht mal wieder so kühl, daß ich mich  richtig in meine Decke kuscheln mag. Meine Kaffeemaschine hat ihren Geist aufgegeben und für morgen muß ich mir noch eine Bluse bügeln wenn ich auf der Arbeit adrett ausschauen möchte ...

Ansonsten gibt es nichts zu schreiben außer : einen herzlichen Gruß von mir !

Angelika


Sonntag, 5. Juli 2015

Ich will ans Meer ...



Zwei unerträglich heiße Tage
 sind überstanden und
 - hurra- ich lebe noch ! 

Ich kann diese Hitze weder 
vertragen noch ausstehen 
und ich hoffe, 
das war`s jetzt und es kommen nun
weniger atem(be)raubende Sommertage . . . ! 

In diesem Sinne 
wünsche ich uns allen
einen erfrischenden Wochenanfang.


                            Angelika