Der Mond übt auch auf mich eine unbeschreibliche Anziehungskraft aus, weniger aus astronomischem Interesse sondern weil es mich einfach beruhigt und anrührt ihn über den Wiesen aufgehen und des Nachts seine Bahn über den Himmel ziehen zu sehen. Kinderlieder, alte Abendlieder kommen mir in den Sinn und sollte ich noch unterwegs sein dann zieht es mich umso mehr nach Hause sobald der gute Mond am Himmel steht.
Das Foto oben habe ich gesten Abend gegen 20:30 Uhr aus einem Ostfenster heraus aufgenommen, natürlich war der Himmel zu dem Zeitpunkt noch nicht so schwarz aber warum bei einer 100 ISO Einstellung und einer Blende von 5,9 das Nachtblau zu einem Rabenschwarz wurde entzieht sich meiner Kenntnis - was mich allerdings nicht beunruhigt :-)
Ich hatte mir den Wecker auf 5 Uhr gestellt denn ich wollte den Blutmond, von dem die halbe Welt sprach, nicht verpassen und machte mich auch ziemlich zeitig auf den Weg. Dank einiger Auflockerungen in der dicken Wolkendecke konnte ich zunächst noch sehen, wo er gegen 6 Uhr am Himmel stand und ich begab mich an einen Ort an der Wümme von woaus ich ihn gerne fotografiert hätte. Dort war es noch düster, Gänse schrien und einige Enten rauschelten im Reet, das rasch ablaufende Wasser (die Wümme ist durch die Weser tiedeabhängig) gluckste in der Dunkelheit. Die Luft war mild und es ging kein Wind, leider, denn dieser hätte vielleicht die dicken Wolken vertrieben, aber so war bald klar, hier wird heute kein Blutmond ins Wasser fallen :
Ich harrte allerdings aus, vielleicht hoffte ich bis zuletzt auf ein Wunder . . . dieses erschien mir dann auf dem Heimweg in der Gestalt eines stimmungs- vollen Sonnenaufganges : so ganz und gar nicht blutig sondern wunderschön indiansummermäßig orange als verspräche er einen herrlich goldenen Oktober.
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Herbst !
Angelika