Auf einem Parkplatz an der Elbe schaute mich heute dieser Stein an. Naja, er schaute nicht direkt, es schien, als grübelte er, zog er doch die Stirn in Falten und kniff die Augen konzentriert zusammen als wolle er selbst dem Rätsel der Alchemie auf die Spur kommen.
Ich konnte meinen Blick nicht von ihm wenden und fragte mich, welche Verwandlung in mir selbst geschehen muß um Verspannungen und Verhärtungen aufzulösen und um ein entspanntes, erleuchtetes Bewußtsein hervorzubringen.
Es fiel mir nicht leicht einzugestehen, daß das harte Narbengewebe alter Verletzungen dringend einer Umwandlung bedurfte.
Es war nicht nötig diesen Felsbrocken mitzunehmen um in der heimischen Küche alchemistische Experimente durchzuführen aber ich behalte sein Sinnbild vor meinem inneren Auge um mich daran zu erinnern, daß nicht die Härte eines Steines sondern die verzeihende Kraft der Liebe der wirkungsvollste Katalysator ist.
Angelika