Es ist erstaunlich wie weit ich von meinem Alltag entfernt bin seit ich auf der Insel weile; sobald ich mit der Fähre übergesetzt hatte war ich in einer anderen Welt. Seit mehr als drei Wochen befinde ich mich im Niemandsland, hier gehen die Uhren langsamer und meine Verpflichtungen beschränken sich darauf auf- zustehen, mich dreimal täglich an den gedeckten Tisch zu setzten und ein wenig was für meine Gesundheit zu tun. Der einzigste Stressfaktor ist, wenn der Wunsch am Strand spazieren zu gehen nicht zu vereinbaren ist mit der im Plan vorgesehenen Therapie. Spätestens nun wird es offenbar, ich befinde mich in einer Reha- Maßnahme.
Wie sonst könnte ich vier Wochen Urlaub am Meer machen, wann sonst habe ich die Gelegenheit, so ganz von allen Verpflichtungen enthoben einfach nur zu sein und danach zu trachten es mir gut gehen zu lassen . . . Das Leben bzw. die Mitarbeiter der deutschen Rentenversicherung meinten es gut als sie mir, nach reiflicher Prüfung und langer Bearbeitungszeit, diese Auszeit bewilligt haben.
Nun bleiben mir noch einige, wenige Tage hier auf der Insel, so ganz weit ab vom Alltag und mit jedem Tag wird auch das Heimweh größer, so dass ich, wenn es soweit ist, gerne wieder meine Koffer packe, mich auf die Fähre begebe und die Insel in der Ferne verschwinden lasse. Aber bis dahin geht es immer wieder an den Strand, Muscheln suchen und vielleicht doch noch eine Flaschenpost finden . . .
Angelika
Muscheln am Strand auf Föhr