Wenn die Tage kürzer werden und am Abend die Dunkelheit zum Fenster herrein schaut dann ziehe ich gerne die Gardinen zu um es drinnen so richtig schön gemütlich zu haben. In der Küche hing bisher ein Provisorium, Stangen und Gardinen waren nicht wirklich schön oder zweckmäßig; es ist erstaunlich, wie lange sich diese Notlösung hielt. Doch seit die Küche frisch gestrichen wurde, war auch der Notbehelf abgebaut. Nun wurde es höchste Zeit denn ich kann die dunklen Fensterlöcher am Abend überhaupt nicht leiden.
Zwei Gardinenstangen hatte ich schon vor etlichen Tagen angebracht, seither lauerte ich auf einen günstigen Augenblick an dem ich mit dem Nähen beginnen konnte.
Heute früh verbat ich mir in die Wiesen zu fahren um zu Fotografieren obwohl die leichte Bewölkung einen eindrucksvollen Sonnenaufgang versprach aber ich wußte, wenn ich nicht gleich am Morgen mit der Arbeit begann, dann würde heute wieder nichts aus dem schon länger aufgeschobenen Vorhaben ! Ich habe also Maß genommen, zugeschnitten, gefaltet, gebügelt, genäht, angehalten, gesäumt, aufgehängt, dekoriert und - taa daaa - fertig !
Die Arbeit ging mir leicht von der Hand, es war schön so ganz bei der Sache zu sein, dabei fiel mir dieses Zitat ein : "Sind die Hände beschäftigt erhebt sich der Geist über die sorgenvollen Gedanken." Nein, ich habe keine Sorgen aber ich habe es trotzdem sehr genossen in Gedanken ganz bei dem zu sein, was ich tat. Und wie immer, wenn ich etwas geschafft habe, überkam mich dieses beglückende Gefühl tiefster Zufriedenheit.
Es beginnt zu dämmern, der Tag neigt sich dem Abend zu und sehr bald ist es dunkel. Doch die Dunkelheit bleibt ab heute draußen, in der Küche schnurrt die Kaffeemaschine und braut mir ein letztes, köstlich duftendes Käffchen . . .
gute Nacht für heute !
Angelika