Dienstag, 27. September 2016

Spätsommerabend



Wenn ich, nach allem was am Tag so anstand, noch eine Runde mit dem Rad drehen möchte, muß ich mich sputen denn die Tage werden kürzer und zu Zeiten, zu denen ich zuvor erst losgeradelt bin, ist es jetzt schon stockdunkel. Ich fahre immer die gleichen Wege, zunächst ein Stück auf der Durchgangs- straße, Autos überholen mich, Trecker rattern an mir vorbei oder kommen mir mit Tempo entgegen; alle wollen nach Hause, so schnell wie möglich. 

Bald biege ich rechts ab, lenke mein Rad auf einem Asphaltweg hinein ins Naturschutzgebiet; schon nach wenigen Metern spüre ich : hier ist eine andere Welt und genieße die friedvolle Stille über dem Land. Es geht ein leichter Süd- westwind, die Sonne hat noch Kraft und wärmt mir den Rücken als ich den Weg zu meiner Lieblingsweide einschlage.  Es duftet nach Heu, auf den gemähten Weiden stehen Rehe, schauen scheu in meine Richtung. Fahre ich vorbei, bleiben sie und äsen weiter, halte ich an um sie fotografieren zu wollen suchen sie mit großen Sprüngen das Weite. Graureiher schreiten gemächlich über die Wiesen auf der Suche nach Nahrung, Raben picken Fressbares aus den Stroh- ballen, auf einer Weide schart sich das Vieh um eine Wasserstelle. Ein Otter zieht seine Spur durch die Entengrütze im Graben der kaum mehr Wasser hat. 

In der Ferne sehe ich Dunst aus den Wiesen steigen, die Sonne sinkt durch Schleierwolken nieder zur Erde, verschwindet schließlich hinter dem Wäldchen am Horizont; dies ist der Moment, in dem es augenblicklich kühl wird und es mich nach Hause zieht.  Wieder auf der Durchgangsstraße, wo war noch gleich die Stelle, wo inmitten von Wild- und Unkräutern, Gräsern und Gestrüb, Astern wuchsen, schnell noch einen großen Strauß geschnitten (mein kleines  Taschenmesser hab ich frisch gewetzt dabei) und dann, im letzten Licht der Abenddämmerung heimkehren, müde aber glücklich . . . 

Angelika




Abendhimmel über der Weide






Sonntag, 25. September 2016

Lieber Gruß



Bevor es richtig schön wird, ist es erstmal richtig schrecklich; in dieser Phase meiner Aktion  Angelika räumt den Abstellraum auf  befinde ich mich gerade, der Abstellraum ist jetzt picobello, das Chaos herrscht nun im Flur und in der Bastellaube . . . .  
Aber Pausen müssen sein, selbst im größten Durcheinander ! Da liegt es nahe, hier einen lieben Gruß zu schreiben um dann wieder abzutauchen.  

Angelika










Dienstag, 20. September 2016

Lebenselixier




Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter, ich bin ein Jahr älter, mein Urlaub ist vorüber und regnen sollte es unbedingt mal wieder. Die Natur, Pflanzen und Tiere, alles lechzt nach Wasser aber die Radiomoderatoren meinen es bejubeln zu müssen, dass auch heute wieder kein Tropfen Wasser vom Himmel fällt und somit dem Grillvergnügen wieder einmal  nichts im Wege steht. Das Bade- vergnügen ist weiterhin ungetrübt und auch in den Eiscafés herrscht seit Wochen heitere Urlaubsstimmung im Schatten der Sonnenschirme bei Eis und kühlen Getränken. 
 Und nebendran, in einem Betonkübel, vertrocknen die Blätter am Baum, die Grünflächen verdorren, Blumen welken vor dem Erblühen auf den Beeten. Ich stelle mir vor, wie sie leiden; wenn ich ihr Wehklagen und Jammern auch nicht höre so erkenne ich an ihrem bedauernswerten Aussehen wie es um sie steht. Viele Pflanzen sterben unbeachtet in diesem Sommer an der Dürre, vielleicht fällt es aber erst auf, wenn sie im Frühjahr nicht mehr ausschlagen . . . 

Ich stelle mich am Abend unter die Dusche und genieße die erfrischende und belebende Wirkung des Wassers, ich habe zu trinken, kann meinen Durst stillen wann immer ich ihn verspüre. Pflanzen können das nicht, sie sind angewiesen auf den nassen Segen von oben oder, wenn dieser ausbleibt, auf Menschen die ein Einsehen haben und sie gießen oder wässern. 

In diesem Sinne  -  ich muß nochmal raus zum Gießen

Angelika









Dienstag, 6. September 2016

Sommerwind




Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, 
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen, 
daß, wenn der Sommer längst verweht, 
das Leuchten immer noch besteht.

>Johann Wolfgang von Goethe<




Für alle die schauen, ob ich endlich mal wieder gebloggt habe, hier einen lieben Sommergruß ! Ich hab zwar immer etwas um die Ohren und wenn es der Sommerwind in den Wümmewiesen ist aber es gibt nichts zu berichten . . .


Angelika

Vielleicht wünscht sich mein Fahrrad manchmal es könne fliegen ...