Sonntag, 24. April 2016

April, April . . .



Ich war heute Vormittag schon in den Wümmewiesen unterwegs und habe ein paar frühlingshafte Impressionen eingefangen bevor der heftige Westwind dunkle Wolken und damit Hagel, Schnee und Regen zusammentrieb . . .

Einen schöne Sonntag und gemütliche Stunden
 wünscht Angelika 




 

Dienstag, 19. April 2016

Abendwind



Ich mag diese Tage an denen sich Ereignisse und Begebenheiten aneinander- reihen wie die Perlen einer Kette. Ich mag sie, besonders dann, wenn alles läuft wie am Schnürchen . . . ( hat Mutti früher gesagt)  und am Ende des Tages dieses gute Gefühl bleibt  -  alles war gut, der Tag war, bei allem was er brachte, rund ! 

Selbst der Stau auf dem Weg nach Haus hatte sein Gutes: die Musik im Auto- radio war besonders schön und der Regenguß der, ohne Stau, irgendwo in den Wümmewiesen auf mich niedergegangen wäre, war schon vom Himmel gefallen als ich mich endlich auf mein Fahrrad schwingen konnte ;-) 

Der Wind blies heftig aus Westen und egal in welche Richtung ich auch fuhr, er kam immer von vorne . . . Aber das war mir gerade recht konnte ich so völlig frei und ungeniert, nach meiner noch nicht ganz abgeklungenen Erkältung, hustend und schnaufend meine Lungenflügel bis in die letzte Alveole belüften.

Ich mag es einfach, frei und losgelöst meiner Wege zu ziehen, loszulassen, den Wind im Gesicht und in den Haaren, herrlich tief einzuatmen und ebenso tief wieder aus. Ich mag es, mich zu bewegen und zu spüren, es geht voran. Und ich mag es anzuhalten, still zu stehen, zu betrachten und einzufangen was mich fasziniert : die Stimmung, das Licht,  die Wolken, den Himmel, die Weite, die Höhe, die alten Bäume und immer wieder mein Rad weil es sich im Gegenlicht so gut macht . . . 

Und der Abendwind in der Weide raunte mir zu : ich mag sie, diese Tage . . .  

Angelika


Mein Fahrrad unter meiner Lieblingsweide





Dienstag, 12. April 2016

Zwischen Tag und Traum



Die Sehnsucht ist es, 
die unsere Seele nährt, 
nicht die Erfüllung.

Arthur Schnitzler
 


Sonntag, 10. April 2016

Farbkonzept Herbst



Der Frühling kommt mit großen Schritten daher und was mache ich ? 
Ich erstehe heute auf dem Flohmarkt eine alte Ledertasche und einen Strick- schal  welche beide vom Farbkonzept her eher zum Herbst als zum Frühjahr passen. Und als wäre das nicht heikel genug, besitze  ich weder passendes Schuhwerk noch eine Jacke oder andere Oberbekleidung die irgendwie zu beidem tragbar wären. Dabei fällt mir  Goethe ein der erkannte, daß die Erfüllung eines Wunsches augenblicklich einen neuen Wunsch nach sich zieht (im Grunde meines Herzens, weiß ich das auch ohne Goethe). 
Ich werde einmal in die Tiefen meines Kleiderschrankes abtauchen oder den letzten aller Umzugskartons durchforsten, ich meine, es gäbe noch einen beigen Trenchcoat, dieser vermeintliche Fehlkauf könnte sich nun wundersam ins ungewohnte Farbkonzept einfügen. Bliebe nur noch das Problem mit den farblich passenden Schuhen . . . 

Lach  -  wer mich kennt weiß, daß ich überhaupt kein Problem damit habe, zu meinen hauptsächlich schwarzen Klamotten und Schuhen eine alte, braune Ledertasche zu tragen. Und vielleicht irrte Goethe mitunter denn manchmal erfüllen sich Wünsche um Zusammenhänge herzustellen, um zusammen zu bringen, was zusammen gehört denn nun endlich käme der ungeliebte Trench- coat doch noch zu dem Ansehen, welches ihm gebührt (zwar nicht fashion - week aber immerhin Landlust - chic).

Die geräumige Tasche und der warme Schal haben sich heute schon bewährt denn auch wenn der Frühling mit großen Schritten Einzug hält, der Abend fühlt sich an wie Herbst und eine Tasche, die  kann auch im Frühling niemals groß genug sein  ;-) 

Angelika








Montag, 4. April 2016

Die Einsamkeit der Buche



Seit vielen Jahren fahre ich stadtein- oder stadtauswärts an einer riesigen Buche vorbei und jedes Mal blieb mir nur, sie im Vorbeifahren zu bewundern und mir vorzunehmen, irgendwann einmal anzuhalten um ein Foto von diesem prächtigen Baum zu machen. Ich stelle mir vor, wie sie einst dort wurzelte, von selbst aus einer Buchecker gekeimt oder von einem Landwirt gepflanzt, zu Zeiten, als noch die Pferdefuhrwerke von Lilienthal über das Kopfsteinpflaster Richtung Bremen holperten. Ich stelle mir vor, was dieser Baum im Laufe seiner vielen Lebensjahre bei Regen, Schnee und Sonnenschein, Hochwassern und Unwettern gesehen, erlebt und auch erlitten haben muß. Zuletzt die Baufahr- zeuge die zum Bau der neue Brücke und der Schienenlegung für die Linie 4 über die Wümme, mehrere Jahre lang im Einsatz waren . Die Buche blieb unversehrt, jedenfalls äußerlich und ich frage mich, kann die Seele eines Baumes Schaden nehmen und sich einsam fühlen . . . ?    Unter seiner großen Krone sagen sich weder Fuchs und Hase gute Nacht noch kann ich ein Vogelnest in ihrem Geäst entdecken. 
Lastwagen tagein - tagaus und bist tief in die Nacht, der Berufsverkehr  mehr oder weniger flüssig, Straßenbahnen, Reisebusse, Motorräder, alles was Räder hat donnert, rumpelt, rast, fährt oder gleitet an der Buche vorüber. 
Die Ampelanlage sorgt für Stillstand, mal für die einen dann wieder für die anderen Verkehrsteilnehmer und ich mag einfach vermuten, daß der eine oder andere dann den Baum entdeckt, vielleicht aus der Straßenbahn heraus, im Gegenlicht der aufgehenden Sonne . . .

Ich wünsche mir, die Buche, sie möge noch recht viele Jahre dort gedeihen, sich weiterhin entfalten, geduldsam ertragend, daß ihr alles über die Wurzel rollt und vielleicht doch nicht ganz so einsam wie sie mir erscheint.  

Angelika