Mittwoch, 25. Mai 2016

Holland muß warten




Manchmal kommt alles ganz anderes als geplant . . . und so kam es, daß ich aus gesundheitlichen Gründen meine Reise nach Holland nicht antreten konnte. Doch die Sorge darüber, ob die niederländischen Café- Besitzer, Postkarten- verkäufer  sowie Stoff- und Bastelzubehörhändler mich vermissen würden und ob das Meer vergeblich nach mir Ausschau hält, war nicht so groß wie die Sorge darüber wie ich, schmerzgeplagt und zur Untätigkeit verdammt, die Tage auf dem heimischen Sofa überstehen würden. 

Eisgel statt Eiskaffee, Röntgenbild statt Fotostecke, Schmerztabletten statt Käseröllchen. Statt barfuß den Strand entlang zu wandeln, tapste ich antriebslos in meiner Wohnung umher . . . .  Statt Ansichtskarten an die Lieben daheim verschickte ich eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung an meinen Arbeitgeber. Nein, es war nichts wirklich Schlimmes aber es tat weh und schränkte meine Mobilität erheblich ein ! Und ja, ich habe mich selbst bemitleidet; ich bin nicht gut im Erdulden von Beschwerden die ich so nötig brauche wie ein Fisch ein Fahrrad ! 

Nun bin ich beinahe wieder gesund, Gott sei Dank, die Reise ist nur aufgeschoben und nicht aufgehoben denn gegen alle durchgeführten therapeutischen Maßnahmen war das Reisefieber immun.

Angelika




Tulpenbild in Serviettentechnik auf Acrylrahmen
von Maarit, lieben Dank dafür !





Donnerstag, 19. Mai 2016

Reiselust




Ich packe meinen Koffer und nehme mit : einen Drachen. Ich packe meinen Koffer und nehme mit : einen Drachen und Gummistiefel. Ich packe meinen Koffer und nehme mit : den Drachen, die Gummistiefel, die Kamera  . . . . 

Im Morgengrauen soll es losgehen; wenn die Sonne aufgeht will ich Bremen bereits hinter mir gelassen haben, bevor der Berufsverkehr einsetzt wähne ich mich hinter Oldenburg und frühstücken will ich in Groningen. Dort möchte ich bummeln und verweilen, in kleinen Lädchen stöbern, in der Sonne sitzen und Cappuccino schlürfen, mich treiben lassen und den Niederländern in die Fenster schauen bis es mich weiterzieht Richtung Ijselmeer, von dort weiter gen Westen, an den Nordseestrand bei Schoorl. In einem kleinen Hotel, 50 m vom Strand, habe ich mich für zwei Nächte einquartiert. Mehr brauche ich  nicht um meine Reiselust zu stillen, zwei Nächte am Meer, drei Tage in dem Land, in dem der Käse durch die Straßen gerollt wird und die Fenster nicht von Gardinen verhangen sind. Ich werde auf jeden Fall ein Fahrrad mieten und die Umgebung erkunden und ich werde den kilometerlangen Strand entlangwandeln, so weit die Füße tragen.

Die Gummistiefel werde ich nicht brauchen, deshalb nehme ich sie mit, als Versicherung für gutes Wetter sozusagen; im Auto ist Platz für allerlei Unnötiges und es wird auf der Rückfahrt ganz sicher beladener sein als bei der Anreise. 

In diesem Sinne bin ich dann mal weg . . . .  

Angelika



Meine Reiseroute
Kartenausschnitt : Google.de/maps





Samstag, 7. Mai 2016

Sonne und meer




Uns gehört die Stunde.
Und eine Stunde, wenn sie glücklich ist, ist viel.
Nicht das Maß der Zeit entscheidet, 
wohl aber das Maß des Glücks.

> Theodor Fontane <








Dienstag, 3. Mai 2016

Raue Winde




Ich war müde, hatte weder Lust noch Energie gegen den Wind anzutreten doch da ich schon längst über den Punkt hinweg bin allabendlich mit meinem inneren Schweinehund zu diskutieren ob wir nicht doch eine Runde mit dem Fahrrad drehen, trat ich kräftig in die Pedalen einfach weil ich weiß, daß es mir gut tut mich nach einem langen Tag an frischer Luft zu bewegen. Und frisch war sie  -  wahrhaftig, sehr frisch sogar, da konnte die Sonne noch so strahlend scheinen, es war kühl, sehr kühl. 

Im Weggehen griff ich geisetesgegenwärtig nach dem Drachen der bisher nur im Flur an der Gardrobe baumelte  und noch nie dem Himmel nahe war. Heute endlich, stieg er ganz leicht aus meiner Hand, auf in luftige Höhen und tänzelte im Wind. 
Für die Gegenlicht- Fotos baute ich, ganz geschmeidig, einige yoga- ähnliche Elemente in mein ganz persönliches Bewegungskonzept ein (die Kamera wird hierbei fast auf den Boden gelegt), der innere Schweinehund war faul zuhause liegengeblieben, demnach konnte ich ungestört zur Höchstform auflaufen. 

Wieder daheim war ich noch müder als zuvor aber jetzt war es eine andere, angenehmere Müdigkeit; den Wind, den spüre ich noch auf meinen Wangen und ich wüßte nur zu gerne ob Drachen träumen können . . .  

Angelika



Ich habe mich entschlossen, glücklich zu sein, 
das ist besser für die Gesundheit. 
> Voltaire <












Montag, 2. Mai 2016

Feierabendpoesie




Manchmal ist das Glück ein Geschenk,
doch zumeist will es erobert werden.
Der magische Augenblick eines Tages
hilft uns, etwas zu verändern,
läßt uns aufbrechen um unsere
Träume zu verwirklichen.

>Paul Coelho<











Sonntag, 1. Mai 2016

Atempause



Wie die kleine, unbewußte Pause zwischen dem aus Aus- und dem Einatmen, wie das kurze Innehalten des Pendels einer Standuhr bevor es sich wieder in die andere Richtung fallen läßt, so empfinde ich die Sonntage in meinem Jahres- lauf.  Am Sonntag, wenn die vergangene Woche mit ihren Terminen und Herausforderungen, dem frühen Weckerrasseln, dem Warten auf den Frühling und auf besseres Wetter zum Rasenmähen und auch mit ihren allerschönsten Begebenheiten, vergangen ist aber noch nicht wirklich der Vergangenheit angehört, die neue Woche aber schon, wie ein unbeschriebens Schulheft vor mir liegt . . . dann mag ich es, Zeit und Muße zu haben um einzukehren bei mir selbst. Nicht um zu planen denn die Termine für die kommende Woche stehen sowieso schon lange im Kalender, auch nicht um Eindrücke und Erinnerungen zu reflektieren, um loszulassen oder auch um festzuhalten was ich gerne mitnehmen möchte auf meinem weiteren Weg durch diese Tage, durch dieses Jahr, durch mein Leben  -  dafür ist Zeit am Abend eines jeden Tages.

Atempause bedeutet für mich weder planen noch grübeln, nachdenken oder überlegen. Atempause ist für mich wie Windstille in der Seele - einfach zulassen dass nichts ist - einfach sein !

Viel brauche ich nicht dazu aber Stille und ein Becher Kaffee gehören unbedingt dazu und ich muß zuhause sein, in meinen vier Wänden, in meinem Heim in dem ich mich geborgen fühle. Hier kann ich mich treiben lassen, ohne ein Ziel weder für´s Denken noch für´s Tun. Hört sich einfach an, ist es auch, voraus- gesetzt es gibt nichts, was mich davon abhält. Dann zählt nur der Augenblick und das, was gerade ist, als gäbe es nichts davor und nichts danach . . . 

Wie das kleine Nichts zwischen dem Aus- und dem Einatmen oder das kaum wahrnehmbare Innehalten des Pendelschlages. Und mit dem Gefühl, ganz viel Zeit mit mir alleine verbracht zu haben, gehe ich gestärkt und guter Dinge in die neue Woche  - vielleicht vorher noch einmal ganz tief eingeatmet und dann los ! 

Angelika





Postkarte " Das Leben ist schön" Freilinghaus- Design, Rannenberg & Friends HH