Montag, 31. Oktober 2016

Abschied



Christine

 geboren  16.01.1966    gestorben  24.10.2016



Dein Leben und Dein Leiden sind zu Ende,
möge Deine Seele in Frieden ruhen. 
 
Lass es Dir gut gehen, Schwesterherz, 
wir sehen uns in der Ewigkeit ;-)  Deine Geli 




*






Dienstag, 27. September 2016

Spätsommerabend



Wenn ich, nach allem was am Tag so anstand, noch eine Runde mit dem Rad drehen möchte, muß ich mich sputen denn die Tage werden kürzer und zu Zeiten, zu denen ich zuvor erst losgeradelt bin, ist es jetzt schon stockdunkel. Ich fahre immer die gleichen Wege, zunächst ein Stück auf der Durchgangs- straße, Autos überholen mich, Trecker rattern an mir vorbei oder kommen mir mit Tempo entgegen; alle wollen nach Hause, so schnell wie möglich. 

Bald biege ich rechts ab, lenke mein Rad auf einem Asphaltweg hinein ins Naturschutzgebiet; schon nach wenigen Metern spüre ich : hier ist eine andere Welt und genieße die friedvolle Stille über dem Land. Es geht ein leichter Süd- westwind, die Sonne hat noch Kraft und wärmt mir den Rücken als ich den Weg zu meiner Lieblingsweide einschlage.  Es duftet nach Heu, auf den gemähten Weiden stehen Rehe, schauen scheu in meine Richtung. Fahre ich vorbei, bleiben sie und äsen weiter, halte ich an um sie fotografieren zu wollen suchen sie mit großen Sprüngen das Weite. Graureiher schreiten gemächlich über die Wiesen auf der Suche nach Nahrung, Raben picken Fressbares aus den Stroh- ballen, auf einer Weide schart sich das Vieh um eine Wasserstelle. Ein Otter zieht seine Spur durch die Entengrütze im Graben der kaum mehr Wasser hat. 

In der Ferne sehe ich Dunst aus den Wiesen steigen, die Sonne sinkt durch Schleierwolken nieder zur Erde, verschwindet schließlich hinter dem Wäldchen am Horizont; dies ist der Moment, in dem es augenblicklich kühl wird und es mich nach Hause zieht.  Wieder auf der Durchgangsstraße, wo war noch gleich die Stelle, wo inmitten von Wild- und Unkräutern, Gräsern und Gestrüb, Astern wuchsen, schnell noch einen großen Strauß geschnitten (mein kleines  Taschenmesser hab ich frisch gewetzt dabei) und dann, im letzten Licht der Abenddämmerung heimkehren, müde aber glücklich . . . 

Angelika




Abendhimmel über der Weide






Sonntag, 25. September 2016

Lieber Gruß



Bevor es richtig schön wird, ist es erstmal richtig schrecklich; in dieser Phase meiner Aktion  Angelika räumt den Abstellraum auf  befinde ich mich gerade, der Abstellraum ist jetzt picobello, das Chaos herrscht nun im Flur und in der Bastellaube . . . .  
Aber Pausen müssen sein, selbst im größten Durcheinander ! Da liegt es nahe, hier einen lieben Gruß zu schreiben um dann wieder abzutauchen.  

Angelika










Dienstag, 20. September 2016

Lebenselixier




Die Tage werden kürzer, die Nächte kälter, ich bin ein Jahr älter, mein Urlaub ist vorüber und regnen sollte es unbedingt mal wieder. Die Natur, Pflanzen und Tiere, alles lechzt nach Wasser aber die Radiomoderatoren meinen es bejubeln zu müssen, dass auch heute wieder kein Tropfen Wasser vom Himmel fällt und somit dem Grillvergnügen wieder einmal  nichts im Wege steht. Das Bade- vergnügen ist weiterhin ungetrübt und auch in den Eiscafés herrscht seit Wochen heitere Urlaubsstimmung im Schatten der Sonnenschirme bei Eis und kühlen Getränken. 
 Und nebendran, in einem Betonkübel, vertrocknen die Blätter am Baum, die Grünflächen verdorren, Blumen welken vor dem Erblühen auf den Beeten. Ich stelle mir vor, wie sie leiden; wenn ich ihr Wehklagen und Jammern auch nicht höre so erkenne ich an ihrem bedauernswerten Aussehen wie es um sie steht. Viele Pflanzen sterben unbeachtet in diesem Sommer an der Dürre, vielleicht fällt es aber erst auf, wenn sie im Frühjahr nicht mehr ausschlagen . . . 

Ich stelle mich am Abend unter die Dusche und genieße die erfrischende und belebende Wirkung des Wassers, ich habe zu trinken, kann meinen Durst stillen wann immer ich ihn verspüre. Pflanzen können das nicht, sie sind angewiesen auf den nassen Segen von oben oder, wenn dieser ausbleibt, auf Menschen die ein Einsehen haben und sie gießen oder wässern. 

In diesem Sinne  -  ich muß nochmal raus zum Gießen

Angelika









Dienstag, 6. September 2016

Sommerwind




Auch das ist Kunst, ist Gottes Gabe, 
aus ein paar sonnenhellen Tagen
sich so viel Licht ins Herz zu tragen, 
daß, wenn der Sommer längst verweht, 
das Leuchten immer noch besteht.

>Johann Wolfgang von Goethe<




Für alle die schauen, ob ich endlich mal wieder gebloggt habe, hier einen lieben Sommergruß ! Ich hab zwar immer etwas um die Ohren und wenn es der Sommerwind in den Wümmewiesen ist aber es gibt nichts zu berichten . . .


Angelika

Vielleicht wünscht sich mein Fahrrad manchmal es könne fliegen ...








Samstag, 27. August 2016

Die Gedanken sind frei ...





Nach einigen unerträglich heißen Tagen beginnt dieses Wochenende leicht bewölkt - wie überaus wunderbar - ideal um im Haushalt mal was zu schaffen, alles, was zuvor mangels Antrieb und Notwendigkeiten einfach liegen blieb ! 

Aber was wäre die Hausarbeit ohne ihre wohlverdienten Pausen; bei einem Kaffeepäuschen am PC schwelgen mein Kaffeepott und ich in Erinnerungen an ein Picknick an der Hamme . . . ach, ich könnte sofort wieder dorthin aufbrechen aber es käme einer Flucht gleich, dabei will ich doch bleiben und tun was zu tun ist  -  doch meine Gedanken, die schicke ich immer wieder auf die Reise ... flußabwärts, bis ans Meer.  

Angelika











Mittwoch, 17. August 2016

Zauberhafter Morgen




Vorbei die Zeit in der die Sonne so früh aufging, daß nur die Zeitungsausträger davon mitbekamen; selbst ich, die Frühaufsteherin, hab die Sommermorgen- sonne viel zu oft verschlafen. 
Das war einmal denn seit fünf Tagen geht die Sonne erst nach 6 Uhr auf und täglich werden es ein bis zwei Minuten später . . . Aber, je später umso stimmungsvoller denn nun kommt die Zeit der Morgennebel über den Wiesen und der Dunstbänke am Horizont, diese atmosphärische Lichtdämpfung verleiht dem Sonnenaufgang erst seinen Zauber. Der morgendliche Blick aus dem Fenster wird wieder zum atemberaubenden Erlebnis, mir jedenfalls bereitet er täglich unbeschreibliche Freude. Ich mag es, noch nicht wirklich wach, am offenen Fenster zu stehen und zu schauen, wie die Sonne aus dem Nebel aufsteigt. Ich mag diese erhabene, beinahe feierliche Stimmung die keinen anderen Gedanken zuläßt außer diesem tief empfundenen Glücksgefühl und vielleicht noch ein kleines bißchen mehr . . . 

Verschlafen werde ich den Sonnenaufgang nun nicht mehr aber es könnte sein, daß ich zu spät zum Dienst erscheine weil ich auf dem Weg dorthin irgendwo in den Wümmewiesen verweile um den Zauber des Morgenlichtes mit der Kamera einzufangen. 

Angelika 



Sonnenaufgang über den Wümmewiesen







Sonntag, 14. August 2016

Sonntagmorgenstille



Manchmal scheint Stille geradezu greifbar, ganz besonders die eines Sonntag- morgens. Die Welt um mich herum versunken im Dornröschenschlaf; kein Auto rast über den Moordamm, kein Trecker rattert durch die Wiesen, kein Mäher brummt, keine Säge keischt. Es bellt kein Hund in der Ferne und kein Hahn kräht auf dem Mist. 
Stille herrscht, ja, sie herrscht tatsächlich, sie übt eine faszinierende Macht auf mich aus; ich neige nicht dazu Lärm zu machen aber die erhabene Stille eines frühen Sonntagmorgen hält mich an leise zu sein und zu lauschen auf die Welt die zu schlafen scheint. 

Auf den Weiden und Feldern allerdings, da schläft niemand mehr; der Raben- vogel putzt sein schwarzes Gefieder, der Rehbock äst auf der Wiese und die Rinder käuen bereits gemächlich wieder. Der Turmfalke späht wachsam in die Runde und Enten setzen zur Landung auf die Weide an.
Ich bewege mich langsam und leise, trotzdem, für die Tiere bin ich ein Störenfried. Taufeucht glitzernde Spinnengewebe,  schwerelose Stille mit einem Hauch von Duft und Licht gesponnen. Hier bin ich nur ein Gast und mit meinem Fahrrad, der Kamera, dem Stativ und dem Fernglas trolle ich mich bevor der Nebel sich lichtet und überlasse den Tieren ihre Sonntagmorgenstille.

Angelika 


Tiere in den Wümmewiesen




 

Samstag, 13. August 2016

Mein Leben ist schön




Manchmal gibt es einfach nichts zu berichten, 
auch wenn gerade vieles geschieht in meinem Leben
und ich mich glücklich schätze und dankbar bin
für alles was ich erleben, genießen und spüren darf. 

Hab Geduld,
 hab Geduld und schreib,
vielleicht deine eigenen Geschichten.

 Angelika


Mondnacht






Dienstag, 2. August 2016

Essen auf Rädern




Arbeiten mit den Händen.
Wandern in der freien Natur.
Essen, wenn man Hunger hat.
Schlafen, wenn man müde ist.
Sprechen mit den Bäumen und mit den Tieren.
Flöten für die Vögel 
und auf einem Kamm blasen für die Fische.
Du bekommst neue Augen für die Wunder um dich herum.
Du wirst weniger verbrauchen 
aber mehr und bewußter genießen.
Genießen ist ein Segen.
Mit wenig zufrieden sein 
und viel genießen ist die Kunst
und das Glück von wirklich freien Menschen.

>Phil Bosmans<


In diesem Sinne,
einen lieben Gruß von mir, Angelika









Montag, 1. August 2016

Atemlos durch die Wiesen



Die ganz große Hitze ist offensichtlich vorüber, vorbei die Tage an denen ich nicht die geringste Lust hatte geschweige denn Energie aufbrachte um auch nur eine kleine Runde mit dem Rad  zu drehen. Das macht sich sofort an der kaum mehr vorhandenen Kondition bemerkbar als ich gestern und heute Abend wieder unterwegs war . . . ich hatte das Gefühl als ginge es steil bergauf dabei ist die Brücke über die Wümme die höchste Erhebung weit und breit und es wehte auch nur ein laues Lüftchen, also von Gegenwind wirklich keine Spur. Es hätte mich nicht gewundert, wenn mich auf meiner Fahrt durch die Wiesen ein Spaziergänger überholt hätte . . . ich war wirklich ziemlich lahm unterwegs ! 

Nun gut, der Hochsommer macht erst einmal Pause und diese werde ich nutzen um meine Kondition wiederzuerlangen denn ohne die regelmäßige Bewegung an frischer Luft fühle ich mich unausgelastet was sich unmittelbar auf meine Laune niederschlägt. Auch das noch, keine Kondition plus miese Laune  -  das schreit nach Schokolade . . . welche aber langfristig die Laune nicht hebt sondern allenfalls den BMI erhöht was wiederum zu noch mieserer Laune und noch weniger Puste und Ausdauer führt  -  was für ein Teufelskreis !  

Wie gut, daß das Tief Arvenn dem ganzen ein Ende bereitet, ich bin gerettet, meine Laune und auch meine Kondition. 

Angelika


 






 

Sonntag, 24. Juli 2016

... wie am Meer




Die Elbe bei Stade ist von beeindruckender Breite, mir ist immer, als sein ich am Meer wenn ich dort den Strand entlangwandel. Und nirgendwo bin ich in diesen, beinahe unerträglich heißen Sommertagen, lieber als am Wasser ! Auch wenn, so wie heute, kein kühlendes Lüftchen sich regt, ist es dort allemal besser auszuhalten als irgendwo anders. 

Ich war schon viel zu lange nicht mehr dort, um zu wissen, wie es sich anfühlt, wenn der feine Sand überall auf der schweißnassen Haut klebt, am Grund des Bechers kein Kaffeesatz sondern feiner Sand des Elbstrandes liegt und dieser zwischen den Zähnen knirscht wenn man den Kaffee schlürft, seine mitge- brachten Stullen futtert oder noch viel leckerer, die selbstgemachten Frikadellen (dankeschön dafür liebe Kerstin). Nirgendwo verbrennt die Haut schneller als am Wasser und nirgends vergehen die Stunden so schnell wie am meer . . .


Angelika


Picknick am Strand
 






Dienstag, 19. Juli 2016

Hochseeangeln auf der Nordsee



Manchmal ist mir nach einem Abenteuer und manchmal ergeben sich Gelegenheiten zu kleinen Abenteuern und neuen Erfahrungen scheinbar wie von selbst. So kam es, daß ich mit vor Freude hüpfendem Herzen, am Bug des Fischkutters Albatros von Bensersiel aus, in See stach. Mit mir eine kleine Gruppe entschlossener und wie mir schien, recht erfahrener Hochseeangler und Anglerinnen. Ich war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewußt, daß ich neben meiner Liebe zum Meer auch Fischerinnen- Gene in mir trage aber erstmal hieß es die Hochsee und damit die Fischgründe bzw. die Makrelenschwärme zu erreichen . . . 

Bei strahlend blauem Himmel steuerte der Kapitän den Kutter durch das Dorumersieler Tief vorbei an den Nordseeinseln Baltrum und Langeoog etwa 2,5 Seemeilen auf`s offene Meer. Am Bug des Kutters erlebte ich das Auf und Ab über die Wellen der Nordsee - heißa, das hat mir gefallen, ich jauchzte vor Vergnügen wie ein Kind. Nach etwas mehr als einer Stunde stoppte die Fahrt und der Kapitän gab durch ein Tuuuten das Signal zum Angeln auswerfen. Darauf hatte alle gespannt gewartet, ruckzuck waren die Angelschnüre mit den jeweils fünf Haken im Meer versenkt. Es dauerte garnicht lange, da zappelten die ersten Makrelen an den Angelhaken und wurden an Deck gezogen. Dann ging alles noch schneller, die Fische wurden von den  Haken gelöst, mit sicherem Griff gehalten und mit einem gezielten Schlag auf den Kopf betäubt. Bei allem schaukelte der Kutter ganz ordentlich von einer auf die andere Seite, nein, eigentlich schaukelte er in alle möglichen Richtungen auf und nieder . . . sehr bald spürte ich einen Druck in der Magengegend der sich erst wieder legte als wir nach drei Stunden wieder volle Fahrt gen Heimathafen aufnahmen. 

Aber bis es soweit war wurden die Angeln immer wieder ausgeworfen; auch mir war das Anglerinnenglück hold und so zog ich meine ersten, selbstgefangenen Fische an Deck. Ich nahm sie vom Haken, hielt sie, nicht ohne die nötige Achtung vor den Geschöpfen die ich vorhatte zu töten und schlug beherzt zu. Auch das Ausnehmen der Fische, welches mir auf der Rückfahrt von einem erfahrenen Angler  gezeigt wurde, übernahm ich selbst. So brachte ich am Ende dieses Tages stolz meinen Fang nach Hause und bis zu ihrer Zubereitung in Ofen, Pfanne oder Räucherofen ruhen sie in der Tiefkühltruhe. 

Am Ende dieser Angelfahrt auf hoher See war ich um etliche  Erfahrungen reicher, auch um die Erkenntnis, daß ich in der Lage bin einen Fisch zu fangen und zu töten um ihn zu essen und ich werde in Zukunft ganz sicher mehr Respekt davor haben, daß ein Tier für meinen Genuß, sein Leben lassen mußte

Ich möchte nicht unerwähnt lassen, daß ich mich während  meiner ersten Hochseeangelfahrt auf dem Fischkutter Albatros sehr wohl und sicher gefühlt habe. Es herrschte eine freundliche Athmosphäre, dafür sorgten der Kapitän, erfahren und entspannt und sein Bootsmann, hilfsbereit und aufgeschlossen; dieser ließ es sich auch nicht nehmen den, von nah und fern angereisten Anglern, Kaffee zu servieren (besser hat mir löslicher Kaffee nie zuvor geschmeckt !)
Wer allerdings bei einer Angelfahrt gewissen Komfort erwartet, der sollte lieber eine Ausflugsfahrt zu den Inseln buchen denn ein Fischkutter ist ein faszinierender, abenteuerlicher Arbeitsplatz und kein Ausflugsdampfer. 

Angelika