Donnerstag, 28. Mai 2015

Fern sehen



Fernsehen schaut bei mir seit einigen Wochen so aus :  ich wähle ein beliebiges Fenster in meiner Wohnung, lasse mich davor gemütlich nieder, stelle, je nach Lust, Laune und Appetit beliebige Getränke und etwas zum Futtern bereit, lehne mich entspannt zurück und genieße.  Je nach Wetterlage bietet sich mir ein abwechslungsreiches Programm, von stimmungsvollen landschaftlichen Impressionen über waghalsige Flugschauen bis zu lustigen Tiersendungen ist nur Sehenswertes dabei. Je nach Tageszeit bietet sich mir das Spektakuläre wie zum Beispiel ein Sonnenaufgang oder etwas Dramatisches, wie das Gewitter heute Nachmittag.  Nie ist es langweilig denn selbst das Gewohnte hat seinen Reiz.  Auf  Werbesendungen, während derer ich getrost zur Toilette oder zum Kühlschrank gehen kann ohne etwas zu verpaßen, warte ich allerdings vergeblich. Schlimmstenfalls ist der Regenbogen verblaßt oder der Wolken- elefant hat sich in Luft aufgelöst . . . das läßt sich leider nicht verhindern. Aber es suggeriert mir auch niemand, welches Bier ich kaufen soll und mit welchen Slipeinlagen ich trotz Blasenschwäche die ganze Nacht durchtanzen könnte. 
Schade nur, daß ich, obwohl TV-gerätlos, trotzdem meine GEZ- Gebühren zahlen muß, diesen Betrag würde ich viel lieber dem Naturschutz zukommen lassen, auf daß ich auch weiterhin in diese wunderbare Ferne schauen kann.


Angelika






Freitag, 22. Mai 2015

Plitsch - Platsch




Plätscherndes Wasser, ich höre es einfach zu gerne. Da lag es doch nahe, daß ich mir in meinem Garten einen kleinen Springbrunnen anlege.
Die 80- Liter-Wanne bekam ich geschenkt, die Eimer und die Kanne sind aus Familienbeständen. Ein kleiner Solarspringbrunnen war via Internet schnell besorgt und bei AL-di gab es vor kurzem Seerosen im Pflanzkorb für 2,99 €. Was auf dem Grund der Wanne sandfarben schimmert sind übrigens große Kieselsteine die dem Seerosenpflanzkorb und der kleinen Pumpe des Springbrunnens Halt geben und noch dazu schön aussehen. Die recht hohe Wanne wurde etwas in die Wiese eingelassen, dadurch wirkt sie nicht so klobig und die anderen Gerätschaften kommen neben ihr besser zur Geltung. 

Unaufdringlich wie ein sanfter Sommerregen plätschert das Wasser in die Wanne sobald ein kleiner Sonnenstrahl auf das Solarmodul trifft. Leider eben nur dann denn es gibt keinen Akku der die Energie speichern könnte um auch in weniger sonnigen Stunden den Springbrunnen in Betrieb zu halten. Aber das tut der Freude keinen Abbruch und wenn`s regnet pladdert es ja sowieso direkt vom Himmel in die Wanne . . .



Ich wünsche schöne sonnige Pfingsttage im Garten, 
Angelika






Mittwoch, 20. Mai 2015

Kindermund . . .



Alte Menschen können, wie Kinder, völlig unbeabsichtigt sooo niedlich sein. Meine Mutti zum  Beispiel, sie bringt mich oft zum Lachen. Neulich, nach einem leckeren Mittagessen in unserem Lieblingslokal, bestellte ich mir einen Espresso welcher mit einem kleinen Glas Wasser serviert wurde. Meine Mutti war sichtlich irritiert als sie wissen wollte : " ... und für wen ist der Schnaps ?"  

Oder beim Anblick eines Mannes mit sehr dunkler Hautfarbe stellte sie ganz trocken fest : "na, der ist aber auch nicht von hier !" 

Und überhaupt kommentiert sie gerne das, was sie sieht, wie in dem Märchen  Des Kaisers neue Kleider  als das Kind sagt :   " ... aber er hat ja garnichts an !" während die Untertanen noch so tun, als würden sie des Kaisers prächtige Gewänder bewundern.

Und seit ich vor ein paar Tagen mit ihr im Viertel, der  Szene- und Kulturmeile Bremens, in einer Bäckerei mit Blick auf den belebten Bürgersteig frühstückte, weiß ich, daß Seniorenheime direkt in der City ihre Daseinsberechtigung haben. Meine Mutti, die sehr bedauert, daß es bei ihr in der Straße so ruhig ist, war geradezu begeistert von dem Trubel  und dem lebhaften Gewusel der Passanten vor unserem Fensterplatz. Allerdings hätte der eine oder andere, arglos Vorübergehende, selbst von knallharten Mode - Juroren, weniger kritische Beurteilungen erhalten. 

Alte Menschen können, wie Kinder, auf die eine und auch auf die andere Art, ganz schön ehrlich sein und direkt. Aber wann, wenn nicht jetzt . . . 


Angelika 

 

Freitag, 15. Mai 2015

Gartengruß



Mit diesem Stilleben aus meinem Garten ist für heute alles gesagt; ich denke darüber nach, was die Dinge ausmacht, die ich als schön empfinde und versuche darüber mein Seelenleben zu ergründen . . .
Nur das hier kein falscher Eindruck entsteht, die Facetten meines Schönheitsempfindens sind sehr weit gefächert, dieses Foto widerspiegelt nur ein Bruchteil dessen, was in meiner Seele lebt. 

Ich wünsche ein schönes  Wochenende,
ganz im Sinne des jeweiligen Seelenlebens.


Angelika



Montag, 11. Mai 2015

Duftende Erinnerungen



Bevor es heute ans Rasenmähen ging pflückte ich die Löwenzahnblüten und die Gänseblümchen die auf der Wiese wuchsen; ich wollte sie nicht einfach abmähen. Als ich die kleinen Blumen in den Händen hielt und an ihnen schnupperte, fielen mir Momente ein in denen mir meine Kinder solche selbstgepflückten Sträußchen schenkten. Stolz  hielten sie mir die Blumen in ihren kleinen Fäusten entgegen und lächelten glücklich weil ich mich darüber freute. Und ich freute mich heute einmal mehr, darüber daß mir diese Erinnerungen erhalten geblieben sind, wachgerufen durch ein paar kleine Blüten in meiner Hand . . . 
Vielleicht mag ich sie deshalb so gerne, die Löwenzähne und Gänseblümchen dieser Welt und ganz besonders die in meinem Garten.




 Schöne Erinnerungen sind auch Glücksmomente.
Angelika



Sonntag, 10. Mai 2015

Backtag : Gierschbrot



Nicht nur die Bäume schlugen aus und wurden grün, auch unter den Bäumen und in den Beeten grünt es beeindruckend. Unkraut hin, Unkraut her, seit heute gibt es in meinem naturnahen Garten nur noch Wildkräuter und ich werde essen, was auch immer genießbar ist. Inspiriert durch ein Rezept für ein Bärlauchbrot in einem Wildkräuter- Kochbuch habe ich mich heute ganz spontan daran gemacht, ein Gierschbrot zu backen. Denn ich hatte weder Eier noch Hefe im Haus wie für das Rezept benötigt und auch kein Bärlauch im Garten. Es mußten also eine Backmischung Pizzateig und besagter Giersch als Alternative herhalten. Während der Teig im Ofen aufging erntete ich die zarten Triebe des Giersches. Beim Kleinschneiden (ich schneide Kräuter immer mit einer Küchenschere in einer Tasse klein) entstand ein aromatischer Duft ähnlich dem der Petersilie. Butter, den zerschnittenen Giersch, etwas Salz und eine kleine, geriebene Zehe Knoblauch wurden vermengt und später auf den ausgerollten Teig verstrichen. Der Teig wurde aufgerollt und in eine, mit Butterbrotpapier ausgelegte, Backform gelegt. Nun backt das Gierschbrot bei 190° C  ca. 45 min. im Ofen und verbreitet einen appetitlichen Duft . . . 




Später kann ich berichten, ob der Versuch gelungen ist, 
bis dahin wünsche ich einen schönen, sonnigen Muttertag.

Nachdem ich das Gierschbrot aus dem Ofen genommen hatte habe ich mir beim Naschen erstmal die Finger und den Mund verbrannt. Durch die Hitze habe ich vom Giersch nicht allzu viel geschmeckt. Nach dem Erkalten habe ich mir  zwei dicke Scheiben abgeschnitten und tatsächlich, neben dem Knoblauch war da noch ein feiner, beinahe nussiger Geschmack vom Giersch. 
Das nächste Mal werde ich weniger Butter und mehr Giersch verwenden, nun freue mich geradezu, daß im Garten so viel davon wächst !


 

Angelika



Dienstag, 5. Mai 2015

"Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit"



Kennst du das auch : du siehst irgendwo etwas und von diesem  Moment an, wo du es gesehen hast, willst du es haben ? Unbedingt !  Das kann eine tolle Kaffeemaschine, das allerneuste Smartphone, ein schönes Kleidungsstück, eine Tasche, Schuhe, ein Möbelstück oder was auch immer begehrenswertes sein.

Eines schönen sonnigen Tages vor einigen Wochen, ich war auf dem Weg zur Bremer Osterwiese, spazierte ich durch eine Grünanlage und sah schon von weitem eine Gruppe, hauptsächlich in Schwarz gekleideter junger Menschen die sich zu Fuße eines Denkmales niedergelassen hatten. Sie redeten, rauchten, tranken Bier, lachten und  -  zunächst wollte ich meinen Augen nicht trauen  -  waren eingehüllt in eine Riesenwolke Seifenblasen . o°O0°: O°0o.° oO °:0 ö°oO
Einer der jungen Männer in punkigem Outfit hielt eine kleine grüne Maschine in seinen Händen die unentwegt Seifenblasen in die Welt blies :°oO°.oO.°o°oO 
Ich war begeistert ! Und ich wußte, sowas will ich auch ! Unbedingt ! 

Nun  -  ich habe sie !
(Dank Internetsuchmaschinengestützter Onlineeinkäufe werden Wünsche wahr)  Nicht nur sie sondern auch einen 5 Liter-Kanister allerfeinster Seifenblasenflüssigkeit  (5 waren billiger als  2,5  :-)   
Gerne puste ich immer noch fix selber aber manchmal ist weniger einfach nicht mehr !  Und, kennst du das auch, wenn das Kind in dir vor Freude in die Hände klatscht ? 


Viele Glücksmomente wünscht Angelika



P.S.  Der Titel ist ein Zitat von ich weiß nicht wem und ein geflügeltes Wort für meine Schwestern, unsere Mutti und mich !