Sonntag, 17. November 2013

Morning has broken



Es ist wie beim Adventskalender :  jeden Morgen erwartet mich, beim Blick aus meinem Küchenfenster, eine Überraschung.  Mal ist sie derart imposant, daß ich vor Bewunderung in Zeitverzug gerate weil ich innehalten, beim Augenblick verweilen möchte, länger als es mein Tagesplan gestattet. Oder sie ist scheinbar unspektakulär, doch dann nimmt mich der Blick auf  ziehende Wolken, die Farben des Himmels oder die Erhabenheit der Weite gefangen . . . 
Nie gleicht eine Morgenstimmung der anderen, täglich beeindruckt mich die künstlerische Vielfalt der Schöpfung,  jeder Morgen beginnt mit einem Augenblick beinahe andachtsvoller Bewunderung. 
In solch` magischen Momenten wünschte ich, sozusagen als Soundtrack, leise, klassische Musik, den Duft frisch gebrühten  Kaffee´s oder daß ich früher aufgestanden wäre und bereits mit dem Fotoapparat bewaffnet durch die  Wümmewiesen pirsche um den Zauber dieses Morgens einzufangen. 
Mein Adventskalender hat demnach 365 Türchen und seine Überraschungen sind absolut kalorienfrei !


Angelika




Donnerstag, 7. November 2013

Herbstlich(t)



Ich mag den Herbst. Ich mag seine Farben, seine Düfte, seine Fülle. Und ich mag sein Licht und seine Dunkelheiten. Ich mag die kürzer werdenden Tag und die langen Abende; obwohl, so lang sind meine Herbstabende garnicht da ich viel früher zu Bett gehe als im Sommer. Demnach sind meine Nächte länger aber davon spüre ich nichts denn ich bin oft müde und unmotiviert und würde gerne Winterschlaf halten. Natürlich nicht ohne mir zuvor einen gehörigen Winterspeck anzufuttern mit saisonalen Leckereien aus der regionalen Küche : Grünkohl mit Bremer Pinkelwurst, Birnen, Bohnen und Speck, deftiger Steckrübeneintopf und gefüllte Martinsgans mit Klößen und Apfelrotkohl.
Ach  -  ich mag den Herbst, mit allem was er schenkt . . . 

Angelika
 


Mittwoch, 6. November 2013

Ein Lob dem Apfel



Eines mußt du dir stets merken
wenn du schwach bist - Äpfel stärken.
Äpfel sind die beste Speise
für Zuhause, für die Reise,
für die Alten, für die Kinder,
für den Sommer, für den Winter.
Für den Morgen, für den Abend,
Äpfel essen ist stets labend.
Äpfel glätten deine Stirn
bringen Phosphor ins Gehirn.
Äpfel geben Kraft und Mut
und erneuern dir dein Blut.
Darum Freund, so laß dir raten,
esse frisch, gekocht, gebraten
täglich ihrer fünf bis zehn.
Wirst nicht dick, 
doch jung und schön
und kriegst Nerven wie ein Strick.
Mensch,
im Apfel liegt dein Glück !

(Stefan Rathgeb)




Ich habe gerade mal nachgezählt und festgestellt : mit nur einem Apfel wird das heute nichts mit der rundum Erneuerung  -  und dabei mag ich Äpfel wirklich gerne . . . 

Angelika 



Dienstag, 5. November 2013

Die Sprache der Bäume



Ich weiß, daß Bäume, wie alle Wesenheiten, etwas zu sagen haben, nur leider ist es mir nicht gegeben, sie zu verstehen. Allein ihre Zeichensprache, die vermag ich zu deuten und heute sprach auf magische Weise eine große, alte Linde zu mir. Ihre Blätter hatte sie den ersten Herbststürmen beinahe vollständig überlassen und so konnte ich sie entdecken, ihre geheime Botschaft an mich und alle, die durch ihre kahle Krone hinauf zum Himmel sahen.
Es scheint, als habe sich eine uralte Wunde nicht geschlossen. Es scheint, als gäbe die Linde dadurch etwas von ihrem Inneren preiß. Und, als wollte sie ein Zeichen setzen, warfen sich die Wundrände herzförmig auf und wurden dicker und markanter Jahr um Jahr.
Aus einer Verletzung heraus erwächst das Symbol der Liebe und des Lebens; dieses war die eindeutige Nachricht an mich. 
Ich sollte einmal mehr nach draußen gehen, durch Alleen wandeln oder durch Wälder streifen. Ich sollte einmal mehr stehen bleiben bei einem alten, weisen Baum und lauschen  . . .  oder wenigstens versuchen, seine Zeichen zu deuten.


Angelika