Freitag, 30. November 2018

Abschied





Omami

geboren 27.07.1932 in Hindenburg OS        gestorben 03.09.2018 in Bremen




Das schönste, 
was ein Mensch hinterlassen kann, 
ist ein Lächeln im Gesicht derer
 die an ihn denken ...

Ich denke so gerne an Dich Mami, Deine Angelika




                                                                              *








Sonntag, 29. April 2018

Wieder ganz bei mir



Es brauchte schon ein paar Tage um nach meiner Auszeit wieder in meinen Alltag zurück zu finden doch es war von der ersten Minute an wunderbar wieder zuhause zu sein. Wie habe ich mich danach gesehnt : der vertraute Blick aus dem Küchenfenster in den hohen Himmel über den Wümmewiesen; egal wie schön das Meer überall auf der Welt ist, dort wo ich zuhause bin, ist der Himmel am schönsten, auch ohne Meer. Und Zuhause ist für mich da, wohin mein Herz mich zieht wenn ich nach Tagen, Wochen in der Ferne spüre, nirgends auf der Welt wäre ich jetzt lieber als genau dort. 

Wieder Daheim ließ ich es geruhsam angehen, leise. Nur eine Stimme aus dem leeren Kühlschrank schrie: D A N N  G E H  D O C H  Z U  M E T T O !   
Unentschlossen schob ich den Einkaufswagen durch die Gänge, offensichtlich war ich nach vierwöchiger Vollpension nicht mehr in der Lage einen halbwegs sinnvollen Einkauf zu tätigen. Mittlerweile habe ich aber meine Routine diesbezüglich zurück erlangt.

Und auch sonst geht alles wieder seinen Gang;  gewohnte Rituale und liebgewonnene Gewohnheiten geben mir Halt und lassen mich in mir selber ruhen, ein Zustand der mir in anstrengenden, arbeitsreichen Zeiten mitunter verloren ging. Doch mehr als alles andere sind es Family, Freundschaften und Liebe die mich bisher getragen haben und weiterhin für Glücksgefühle sorgen; was wäre ich ohne sie, ohne Euch, ohne Dich ? 

Manchmal haben Engel keine Flügel und manchmal ist ein Meer auch gelb . . . .  aber immer ist zuhause da wo du sein kannst wer du wirklich bist !

Angelika



Löwenzahnmeer 








Dienstag, 10. April 2018

Inselzeit



Es ist erstaunlich wie weit ich von meinem Alltag entfernt bin seit ich auf der Insel weile; sobald ich mit der Fähre übergesetzt hatte war ich in einer anderen Welt. Seit mehr als drei Wochen befinde ich mich im Niemandsland, hier gehen die Uhren langsamer und meine Verpflichtungen beschränken sich darauf auf- zustehen, mich dreimal täglich an den gedeckten Tisch zu setzten und ein wenig was für meine Gesundheit zu tun. Der einzigste Stressfaktor ist, wenn der Wunsch am Strand spazieren zu gehen nicht zu vereinbaren ist mit der im Plan vorgesehenen Therapie. Spätestens nun wird es offenbar, ich befinde mich in einer Reha- Maßnahme. 

Wie sonst könnte ich vier Wochen Urlaub am Meer machen, wann sonst habe ich die Gelegenheit, so ganz von allen Verpflichtungen enthoben einfach nur zu sein und danach zu trachten es mir gut gehen zu lassen . . . Das Leben bzw. die Mitarbeiter der deutschen Rentenversicherung meinten es gut als sie mir, nach reiflicher Prüfung und langer Bearbeitungszeit, diese Auszeit bewilligt haben. 

Nun bleiben mir noch einige, wenige Tage hier auf der Insel, so ganz weit ab vom Alltag und mit jedem Tag wird auch das Heimweh größer, so dass ich, wenn es soweit ist, gerne wieder meine Koffer packe, mich auf die Fähre begebe und die Insel in der Ferne verschwinden lasse. Aber bis dahin geht es immer wieder an den Strand, Muscheln suchen und vielleicht doch noch eine Flaschenpost finden . . . 


Angelika 




Muscheln am Strand auf Föhr






Sonntag, 1. April 2018

Das Leben mit dem Tod





Meine Schwester Rabea und ich sind uns einig, seit unsere kleine Schwester nicht mehr lebt ist es anders, das Leben und überhaupt; seit dem Tag an dem sie gestorben ist hat der Tod einen Platz in unserem Alltag. Den hatte er vorher auch denn er war immer wieder Thema unserer Gespräche doch mit ihrem Sterben blieb er einfach da als sie ging . . . 

Es blieb ein Bewußtsein seiner Gegenwart und das zuvor nur theoretische Wissen, dass das Leben endlich ist, entwickelte sich zu einem Gefühl, einem Lebensgefühl; kaum zu beschreiben doch allgegenwärtig, eine gewisse Gelassenheit geht von ihm aus. Und wie von selbst werden Prioritäten neu gesetzt, was ist mir wichtig und was entpuppt sich als belanglos, wie verbringe ich meine Zeit die mir nunmehr kostbarer erscheint als je zuvor.

Meine Schwester Rabea und ich sind uns einig, unsere kleine Schwester fehlt uns an jedem neuen Tag aber mit ihrem Sterben schenkte sie uns die Erkenntnis, dass der Tod zum Leben dazugehört, dass ihm ein Platz in unserer Mitte gebührt. Das Leben ist schön, gerade weil es endlich ist !

Unsere kleine Schwester fand den Gedanken schön, daß ihr Leib zu Erde wird. Ich glaube fest daran, das unsere Seelen irgendwo eine Heimat haben in die sie nach ihrem irdischen Dasein zurückkehren. 

Angelika



Dünne am Strand von Föhr