Mittwoch, 30. September 2015

Willkommen Herbst



Es gibt Tage, Stunden, Augenblicke, an denen ist das Dasein pure Lust und Wonne weil alles um mich herum meine Sinne berührt; die Welt von Licht geflutet, milde Wärme, Sonne im Gesicht, Windstille - auch in der Seele.  Warmwürziger Duft von Laub und Blüten von Erde und Holz. Äpfel und Quitten hängen schwer an den gebeugten Zweigen, darunter die letzten sonnenwarmen Brombeeren mit ihrer saftigen Süße. Im Teich das Blau des Himmels, auch die Wolken ziehen träge durchs Wasser. Gegenlicht und die ersten fallenden Blätter. Kühl glänzende Kastanien die in den Händen langsam warm werden. Glitzernde Spinngewebe und schwebende  Spinnfäden die sich im Haar verfangen. Erhabene Stille, kein Geräusch von irgendwo nur ganz leises Summen der Insekten und einmal auch von ferne das Quäken der ziehenden Wildgänse. 
Die Kaffeewärme dampft aus den Tassen; der zauberhaften Stimmung in Muttis mittäglichem Garten bewußt trinken wir beinahe andächtig, genießend und wissend, daß sie vorübergeht . . .   
Aber er war da, der Zauber dieser Tage und ich wünsche mir noch so viel mehr von dir  -  Herbst !



 Angelika






Montag, 28. September 2015

Guter Mond



Der Mond übt auch auf mich eine unbeschreibliche Anziehungskraft aus, weniger aus astronomischem Interesse  sondern weil es mich einfach beruhigt und anrührt ihn über den Wiesen aufgehen und des Nachts seine Bahn über den Himmel ziehen zu sehen.  Kinderlieder, alte Abendlieder kommen mir in den Sinn und sollte ich noch unterwegs sein dann zieht es mich umso mehr nach Hause sobald der gute Mond am Himmel steht. 
Das Foto oben habe ich gesten Abend gegen 20:30 Uhr aus einem Ostfenster heraus aufgenommen, natürlich war der Himmel zu dem Zeitpunkt noch nicht so schwarz aber warum bei einer 100 ISO Einstellung und einer Blende von 5,9 das Nachtblau zu einem Rabenschwarz wurde entzieht sich meiner Kenntnis  -  was mich allerdings nicht beunruhigt  :-)

Ich hatte mir den Wecker auf 5 Uhr gestellt denn ich wollte den Blutmond, von dem die halbe Welt sprach, nicht verpassen und machte mich auch ziemlich zeitig auf den Weg. Dank einiger Auflockerungen in der dicken Wolkendecke konnte ich zunächst noch sehen, wo er gegen 6 Uhr am Himmel stand und ich begab mich an einen Ort an der Wümme von woaus ich ihn gerne fotografiert hätte. Dort war es noch düster, Gänse schrien und einige Enten rauschelten im Reet, das rasch ablaufende Wasser (die Wümme ist durch die Weser tiedeabhängig)  gluckste in der Dunkelheit. Die Luft war mild und es ging kein Wind, leider, denn dieser hätte vielleicht die dicken Wolken vertrieben, aber so war bald klar, hier wird heute kein Blutmond ins Wasser fallen :


Ich harrte allerdings aus, vielleicht hoffte ich bis zuletzt auf ein Wunder . . .  dieses erschien mir dann auf dem Heimweg in der Gestalt eines stimmungs-  vollen Sonnenaufganges : so ganz und gar nicht blutig sondern wunderschön indiansummermäßig orange als verspräche er einen herrlich goldenen Oktober. 
In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Herbst !


  Angelika





Sonntag, 27. September 2015

Strandkorbphilosophie



Manchmal werden Wünsche wahr und manchmal werden verborgene Wünsche wahr die man sich niemals zu wünschen zugestanden oder gewagt hätte.
Vor einigen Tagen, an meinem 56. Geburtstag, erfüllte sich so ein verborgener Wunsch und heute frage ich mich, wie ich zuvor leben konnte ohne . . .  
meinen eigenen Strandkorb !  Und als wolle dieses überdimensionale Geschenk meiner Kinder und Schwiegerkinder mir noch so viel mehr bescheren als windgeschützte Sonnenstunden, stellen sie sich alle ein : Erinnerungen, Begebenheiten längst vergangener  Urlaubstagen am Meer;  geschützt vor der Sonne dem regen Treiben am Strand zuschauend und vor einschläfernder Trägheit nicht in der Lage das mitgenommene Buch zu lesen . . .  Tage auf der Hallig Hooge, an denen ich vor dem steten  Wind im Strandkorb sitzend Schutz fand und mit heißem Tee, Bücher lesend und Postkarten schreibend die stürmischen Inseltage verbrachte. Geschütze Strandtage auch auf Hiddensee, geborgen im Strandkorb heiße Schokolade aus der Thermoskanne schlürfend mit Blick auf die langsam im Meer versinkende Sonne. Und auch die Freude über einen ergatterten Platz im Standkorb auf den windigen Terrassen ost- oder nordfriesischer Cafes oder Teestuben . . .  Oder, die letzte wunderschön romantische Begebenheit, die noch garnicht allzu lange zurück liegt, fern von Strand und Meer, nur das Rauschen der vorbeifahrenden Autos denn dieser besagte Strandkorb stand vor meinem Lieblingsbaumarkt . . .  (mehr wird nicht verraten)

Manchmal werden Wünsche wahr weil Menschen die dich lieben deine verborgenen Wünsche ahnen . . .   so bin ich stolze Besitzerin eines eigenen Strandkorbes geworden und es spielt überhaupt keine Rolle, daß er nicht am Meer steht;  windgeschützt liege ich im Schein der tiefstehenden Herbstsonne, schließe die Augen und genieße diesen Moment vollkommenen Glücks . . . .   (psssss, ganz leise denn ich träume gerade . . . )


Angelika






Donnerstag, 24. September 2015

Federleichte Schneckenpost



Ich mag sie einfach und freue mich immer über diese Geschenke des Himmels und der Erde : Vogelfedern und leere Schneckenhäuser, zauberhafte, filigrane Wunderwerke der Natur. Die Schneckenhäuser liegen oft versteckt unter Büschen oder Sträuchern aber die Federn segeln mir mitunter geradezu vor die Füße. Bin ich bei der Gartenarbeit nehme ich sie auf und stecke sie mir ins Haar um sie später in aller Ruhe zu bewundern und zu überlegen, welchen Vogel sie zuvor geschmückt hat. Die blauschillernde Elsterfeder, eine rabenschwarze vom großen Rabenvogel oder auch die Taubenfedern in den facettenreichsten Grautönen kann ich recht gut zuordnen. Alle anderen, meißt kleinere Exemplare, finde ich dann einfach nur schön ohne zu wissen, von welchem Vogel sie stammen. 
Leere Schneckenhäuser die noch dazu unbeschädigt sind,  finden sich eher selten und erscheinen mir daher auch besonders kostbar. Vorsichtig, damit ich sie nicht aus Versehen zerdrücke, trage ich die zerbrechlichen Schätze nach Hause um ihnen auf einem Regal einen wirkungsvollen Platz  zu geben. Ohne viel  Zutun entsteht ein Stilleben, vollkommen in seiner Schlichtheit und Schönheit; ich mag sie einfach, diese kunstvollen Meisterwerke der Natur . . . 



Angelika






Sonntag, 20. September 2015

Morgens früh um sechs



Nachdem ich den gestrigen Samstag gebraucht habe um nach meiner Reise wieder ganz bei mir anzukommen zog es mich heute früh schon wieder hinaus, dem Sonnenaufgang entgegen . . . Bei frischen 10 Grad tat es gut, kräftig in die Pedalen zu treten;  mir wurde warm, nicht nur ums Herz sondern ganz und gar. Der Weg hatte sich, seit ich ihn das letzte Mal fuhr, wieder verändert, die Bauern haben den Wegessaum gemäht. Sie denken leider nicht an romantisch geprägte Fotografinnen die ganz unbedingt Gräser, Blüten- und Samenstände mitsamt den in ihnen schwebenden Spinngeweben, vor dem stimmungsvollen Hintergrund der aufgehenden Sonne einfangen wollen. Dementsprechend nüchtern fielen, bei völlig undramatischem Sonnenaufgang, die Fotos aus, so daß hier wieder einmal mein Fahrrad als Blickfang herhalten mußte. Aber es war trotzdem herrlich, so früh unterwegs zu sein und denn Kopf frei zu bekommen, es ist erstaunlich wie Gedankengänge sich in Luft auflösen wenn ich im Freien unterwegs bin. 
Ein schönes Gefühl einfach nur zu sein . . . in diesem Sinne wünsche ich einen herrlichen Sonntag mit vielen Glücksmomenten.



 Angelika





Sonntag, 13. September 2015

Ich bin dann mal weg



Die vergangene Woche stand ganz im Zeichen meines Geburtstages, bei allem durfte ich erfahren wie reich ich beschenkt bin mit meiner liebevollen Familie, den allerbesten Freundinnen die ich mir nur wünschen kann und Menschen die Gott mir an die Seite stellt seien es Nachbarn, Freunde oder Kolleginnen. Sie alle beschenken mich mit den Zeichen und Gesten ihrer Zuneigung, sie sind für mich da wenn ich sie brauche und lassen mich spüren wie Gott durch sie für mich sorgt . . . 
Nur das Kofferpacken für meine bevorstehende Reise, das muß ich nun ganz alleine erledigen; was nehme ich nur mit, schickt der Sommer noch ein paar südlicher Tage oder soll ich auf jeden Fall die dicke Jacke mitnehmen ?  In der Waschmaschine tummeln sich noch die letztgetragenen Sachen, ich bin einfach nicht gut in Urlaubsvorbereitungen treffen, das ist sicher auch ein Grund, weshalb ich so selten reise. Katzendame Lina und die Wohnung werden während meiner Abwesenheit gehütet ich kann also ohne Sorgen in die Ferne ziehen; ich habe tatsächlich Reisefieber und genieße dieses Kribbeln im Bauch. Mein neues Lebensjahr beginnt ganz im Zeichen des Aufbruchs und ich bin gespannt, was es noch so bringen wird.



 Angelika





Sonntag, 6. September 2015

Gruß und Kuß



Eine ereignisreiche, gefühlsbetonte Woche liegt hinter mir, eine sicher ebensolche liegt vor mir; gerade bin ich noch dabei meine Küche leer zu räumen, besonders deren Wände abzuschmücken, weil die morgen gestrichen werden sollen. Anscheinend  will ich es jetzt wirklich wissen : wieviele Aktionen bekomme ich in diese Geburtstagswoche ;-)  bevor ich in der darauf folgenden Woche zu meiner Reise zum Bodensee aufbrechen . . .  Ich freue mich drauf, auf alles ! Aber nun muß ich weiterräumen um fertig zu werden und deshalb von hier nur ein kleiner, kurzer Gruß von mir  -  bis ganz bald !



 Angelika