Dienstag, 3. Mai 2016

Raue Winde




Ich war müde, hatte weder Lust noch Energie gegen den Wind anzutreten doch da ich schon längst über den Punkt hinweg bin allabendlich mit meinem inneren Schweinehund zu diskutieren ob wir nicht doch eine Runde mit dem Fahrrad drehen, trat ich kräftig in die Pedalen einfach weil ich weiß, daß es mir gut tut mich nach einem langen Tag an frischer Luft zu bewegen. Und frisch war sie  -  wahrhaftig, sehr frisch sogar, da konnte die Sonne noch so strahlend scheinen, es war kühl, sehr kühl. 

Im Weggehen griff ich geisetesgegenwärtig nach dem Drachen der bisher nur im Flur an der Gardrobe baumelte  und noch nie dem Himmel nahe war. Heute endlich, stieg er ganz leicht aus meiner Hand, auf in luftige Höhen und tänzelte im Wind. 
Für die Gegenlicht- Fotos baute ich, ganz geschmeidig, einige yoga- ähnliche Elemente in mein ganz persönliches Bewegungskonzept ein (die Kamera wird hierbei fast auf den Boden gelegt), der innere Schweinehund war faul zuhause liegengeblieben, demnach konnte ich ungestört zur Höchstform auflaufen. 

Wieder daheim war ich noch müder als zuvor aber jetzt war es eine andere, angenehmere Müdigkeit; den Wind, den spüre ich noch auf meinen Wangen und ich wüßte nur zu gerne ob Drachen träumen können . . .  

Angelika



Ich habe mich entschlossen, glücklich zu sein, 
das ist besser für die Gesundheit. 
> Voltaire <