Ich habe in meinem neuen Zuhause noch nicht wirklich viel ausgepackt, geschätzte 78 Umzugskartons stehen in einem ansonsten leeren Raum und harren der Dinge die da kommen. Aber mir ist in den vergangenen Wochen einiges in die Hände gefallen, das an die wechselvolle Geschichte dieses Hauses und seiner Bewohner erinnert. Ganz besonders angetan hat es mir dieses alte Holzkästchen gefüllt mit alten schwarz/weiß Photographien : das Mädchen im weißen Kleid ist Nelly, die Urgroßmutter meiner Tochter; ich kann mich noch gut an den Tag erinnern, an dem wir der alte Dame zum ersten Mal begegnet sind . . .
Und ich frage mich, warum mache ich mir so viel Mühe mit dem Basteln von Fotoalben wenn ein Stapel Fotos in einer kleinen Kiste reizvoller und interessanter erscheint als jedes noch so kunstvoll gearbeitetes Album ?
Mir fallen die Schachteln voll unsortierter Schnappschüsse und Familienfotos ein, die irgendwo in einem Umzugskarton darauf warten, wiederentdeckt und in ein Album eingeklebt zu werden. Vielleicht treffe ich einfach eine gediegene Auswahl (weniger ist wieder einmal mehr) und lasse sie einfach in einer schönen Schachtel alt und ein wenig wellig werden. Ich stelle mir vor, irgendwann entdeckt jemand die verstaubte Schachtel, ganz hinten in einem alten Schrank, öffnet sie und läßt sich auf den Flügeln der Erinnerung davon tragen . . .
Angelika
