Samstag, 13. Juni 2015

Morgenstund



Ich weiß nicht warum, aber ich habe kein einziges Langschläfer -  aber ganz viele Frühaufsteher - Gene. Und in diesen Tagen liebe ich es, so früh wie möglich runter in mein Gärtchen zu gehen, auf meiner Hollywoodschaukel zu sitzen und genüßlich meinen Becher Kaffee leer zu schlürfen. Dabei lausche ich dem munteren Zwitschern der Vögel und beobachte, wie die Meisen im feuchten Rasen ein Taubad nehmen. Die Sonne schwingt sich über die Obstbäume und ihre Strahlen setzen die Solarpumpe des kleinen Springbrunnens in Gang, sein leises Plätschern zaubert mir ein noch breiteres Lächeln ins Gesicht. Schaukelnd streifen meine nackten Füße über das feuchte Gras. Ist der Kaffee getrunken wandel ich barfuß durch den Garten, bewunder alles was wächst und gedeiht und schmiede hehre Pläne für die weitere Gestaltung meines kleinen Refugiums. („Refugium ist ein Wort, mit dem hier ein kleiner, sicherer Ort in einer unsicheren, beunruhigenden Welt bezeichnet wird. Etwa so wie eine Oase in einer Wüste oder eine Insel auf stürmischer See."  Erzähler in L.Snicket- Rätselhafte Ereignisse).

Noch ist alles still bis auf das Zwitschern der Vögel, das Summen der Insekten und das Plätschern des Wassers. Kein Lüftchen bewegt die Blätter an den Bäumen, schwerelos  segelt eine kleine Feder zu Boden . . . 
Ich liebe diese Zeit im Garten, losgelöst von allem, was später am Tag noch ansteht. Gießen werde ich heute Abend allerdings nicht brauchen denn das Barometer zeigt eine 99 % - ige Regenwahrscheinlichkeit an und eine Wind- geschwindigkeit von 49 km/h, vermeintlich Ungemütliches kommt da auf uns zu . . . 

Ich weiß nicht warum, aber ich habe auch keine Überregenwetternörgel - Gene denn die Natur braucht das Wasser und wenn es draußen regnet ist es drinnen besonders gemütlich und mein neuer Regenschirm ist auch noch nicht einmal zum Einsatz gekommen und vielleicht komme ich dann endlich dazu Liegenge- bliebenes zu erledigen. 
In diesem Sinne wünsche ich ein angenehmes Wochenende.



 Angelika